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Sie haben Fragen zum Thema Lipödem?
Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung der Frau mit symmetrischer Vermehrung und Verhärtung des Fettgewebes an den Beinen und Armen mit einem Missverhältnis der Proportionen von Körperstamm und Extremitäten. Auch andere Körperregionen wie Hüfte, Gesäß und Steiß können betroffen sein. Typischerweise treten bei dem Lipödem im Verlauf der Erkrankung neben der Volumenvermehrung des Fettgewebes auch Beschwerden auf.
Wie die Erkrankung genau entsteht, ist noch nicht endgültig erforscht. Beginn und Schübe stehen oft im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen wie der Pubertät, Schwangerschaft und Menopause. Auch eine erbliche Veranlagung wird diskutiert, zudem Entzündungsprozesse sowie Schädigungen der kleinsten Lymph- und Blutgefäße (Kapillaren).
Typische Beschwerden der Betroffenen sind: Schmerzen und Spannungsgefühl der Haut, ein Schweregefühl der Beine, oft auch der Arme, Volumenzunahme im Laufe des Tages, gesteigerte Druck- und Berührungsempfindlichkeit, eine Neigung zu blauen Flecken. Zudem kann ein Kältegefühl in den Beinen bestehen und im Winter brauchen die Beine sehr lange, bis sie sich wieder warm anfühlen.
Das Hautbild kann sich zudem im Laufe der chronisch voranschreitenden Erkrankung verändern. Anhand der Hautbeschaffenheit erfolgt die Einteilung des Lipödems in verschiedene Krankheitsstadien:
Stadium I: Hautoberfläche noch glatt , feinknotige Verdickungen im Unterhautfettgewebe
Stadium II: Hautoberfläche wird wellig, grobknotige Verdickungen im Unterhautfettgewebe
(Matratzenphänomen)
Stadium III: Ausgeprägte Fettwülste mit Überhang (Wammen) Verhärtungen und Deformierungen
Stadium IV: Zusätzlich Lymphödem mit Störung des Lymphabflusses und Ansammlung von Gewebewasser
Langfristige Folgeschäden können Veränderung des Gangbildes, Fehlstellung der Gelenke und vorzeitiger Gelenkverschleiß bis hin zur Immobilisation sein.
Die Säulen der konservativen Therapie bilden die Kompressionsbehandlung und die manuelle Lymphdrainage.
Die konsequent getragene Flachstrickkompressionshose der Kompressionsklasse II nach Maß ggf. in Kombination mit der manuellen Lymphdrainage (Entstauung) kann die Beschwerden zwar lindern, eine Reduktion des krankhaft veränderten Fettgewebes beim Lipödem kann jedoch nur durch eine Liposuktion erreicht werden.
Ernährungstipps für Lipödem Patientinnen zielen oft auf eine streng ketogene Ernährungsweise ab, was bedeutet, dass fast komplett auf Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Nicht für jede Patientin ist dies dauerhaft durchzuhalten. Ein bewusster, ausgewogener Ernährungsstil mit frischen Zutaten wie Gemüse, Fisch und vor allem ohne industriell verarbeitete Lebensmittel mit Zuckerzusatz bietet eine geeignete Grundlage.
Bewegung und Sport gehören für alle gesundheitsbewussten Menschen zum Leben dazu. Insbesondere für Lipödem Patientinnen ist es aber sehr entscheidend, durch Aktivität den Lymphabfluss zu fördern, in Bewegung zu bleiben und Gewichtskontrolle zu halten. Besonders eignet sich Aquafitness, da zu der gelenkschonenden Bewegung im Wasser der gleichmäßige Druck der Wassersäule auf die aufrecht im Wasser befindlichen Beine wirken kann. Dieser Effekt wirkt zusätzlich entwässernd. Geeignete Sportarten sind auch Walken, Yoga/ Pilates und Trainingseinheiten mit dem eigenen Körpergewicht. Hierzu gibt es auch hilfreiche Trainings Apps .